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Uraniidae - Typenverzeichnis


Über (17) Uraniidae - Uraniafalter

Die Familie der Uraniidae ist Teil der Superfamilie Geometroidea und den Geometriden (Spannern) nah verwandt. Sie unterscheiden sich von diesen aber durch das Flügelgeäder. Sie beinhaltet etwa 90 Gattungen mit rund 700 Arten, die sich auf die vier Unterfamilien Uraniinae, Epipleminae, Auzeinae und Microniinae verteilen.

Uraniinae beinhalten etwa 50 Arten in 8 Gattungen, die sowohl die Alte wie auch die Neue Welt besiedeln. Zu ihnen gehören die größeren Arten. Auzeinae umfassen etwa 25 indoaustralische Arten, eine Art ist aus dem tropischen Afrika bekannt.

Auch die Microniinae setzen sich aus etwa 50 Arten, verteilt auf 10 Gattungen, zusammen. Sie sind über die tropischen Regionen von Amerikas, Afrika und Indo-Australien verteilt.

Den größten Artenanteil stellen die Epipleminae mit über 550 beschriebenen Arten, die bis auf Neuseeland und Nordafrika in allen tropischen Regionen nachgewiesen sind. Mit einer Spannweite von bis zu 2 cm und kleiner fallen die kleinen Arten durch eigenartige Flügelstrukturen auf. Bei manchen Arten sind die Hinterflügel gefaltet. Bei anderen sind sowohl das Hinter- als auch das Vorderende der Flügel tief eingeschnitten. Bei anderen besitzt der hintere Rand des Hinterflügels oft "Zähne" oder kurze Schwänze.

Nach der Fauna Europaea [last update 29 August 2013, Version 2.6.2] kommt in Europa als einzige Art nur Eversmannia exornata (EVERSMANN, 1837) vor.
Arten dieser Familie neigen häufig zu Bevölkerungsexplosionen und zu Migrationsverhalten.

Einige tagaktive tropische Gattungen mit einem oder mehreren Schwarzfortsätzen wie etwa die afrikanische Chrysiridia sind für ihr Schwalbenschwanz-Tagfaltern ähnliches und grellfarbiges Aussehen bekannt. Mit ihren prachtvoll in allen denkbaren Farben schillernden und gebänderten Flügeln stehen sie diesen an Schönheit nicht nach. Das hat ihnen die Bezeichnung „Sunsetmoth“, also Sonnenscheinmotten, eingebracht. Chrysiridia madagascariensis beispielsweise gilt als einer der schönsten „Schmetterlinge“ der Erde. Als Falter lebt er in den Baumwipfeln und ruht eigenartigerweise kopfabwärts auf Blättern. Seine 60 mm lange, schwarz behaarte Raupe trägt gelbe und schwarze Tupfer und besitzt eine normale Anzahl an Beinen. Sie verpuppt sich in lockerem Gespinst am Boden.
Diese Falter sind jedoch offensichtlich für Prädatoren ungenießbar, da toxisch, ihre grelle irisierende Beschuppung dient als Warntracht.
In deutlichem Kontrast zu den tagaktiven Arten, die bis 130 mm Spannweite erreichen können, stehen die nachtaktiven Arten, die in dieser Familie aber deutlich die Mehrheit stellen. Diese sind generell klein und unscheinbar gefärbt.

Uraniiden sind geschlechtsdimorph. An morphologischen Eigenheiten weisen die Falter ein paarweises doppeltes Tympanalorgan auf, das sich bei den Weibchen an der Unterseite der Basis des Hinterleibs befindet. Bei den Männchen sitzt dieses Organ am zweiten und dritten Abdominalsegment.

Literatur

FORBES, W. T. M. (1923): Uranioidea, pp. 654- 655, in Lepidoptera of New York and neighboring states. Part I. Primitive forms, Microlepidoptera, Pyraloids, Bombyces. ‒ Cornell Agric. Exp. Sta. Mem. 68: 729 pp.

HOLLOWAY, J. D. (1998): The Moths of Borneo, Part 8: Castniidae, Callidulidae, Drepanidae, Uraniidae. ‒ Southdene Sdn Bhd., Kuala Lumpur, Malaysia.

MINET, J. & SCOBLE, M.J. (1999). The Drepanoid/Geometroid Assemblage. pp. 301–329 in Kristensen, N.P. (Ed.). Lepidoptera, Moths and Butterflies. Volume 1: Evolution, Systematics, and Biogeography.

SCOBLE, M. J. (1992): The Higher Ditrysia, Chapter 12, pp. 290- 341 in The Lepidoptera: form, function, and diversity. Oxford Univ. press. 1982. 404 pp.

SOHN, J.-Ch. & JEN, S.-H. (2005): A Taxonomic Revision of the Korean Epipleminae (Lepidoptera:Uraniidae), with Phylogenetic Comments on the Involved Genera.‒ Zoological Studies 44(1): 44‒70.

VAN DER HEEYDEN; T. (2009): Ergänzende Anmerkungen zur Biologie und zur Ökologie von Urania fulgens (Walker, 1854) in Costa Rica, Zentralamerika (Lepidoptera: Uraniidae). ‒ Atalanta, Würzburg 40(3/4): 406-408.

(Text: Josef DE FREINA – 23.10.2017)